Teures Shopping auf Ibiza

Ein besonderer MWM Moment von Norbert Stolz

Die nachfolgende Begebenheit ist beinahe schon dem Bereich der Satire zuzuordnen. DEUTZ MWM stieg Anfang der 1990er Jahre ins Yachtmotorengeschäft ein. Das sollte gut für das Image des Unternehmens sein. War es auch! Prompt stellte sich illustre Kundschaft aus der Society ein. Die Besitzerin einer großen Baufirma in Spanien legte sich eine Yacht mit zwei TBD 234 V 12 Antriebsmotoren zu. Die erste große Reise sollte von Barcelona nach Griechenland gehen. Vor Ibiza fiel plötzlich einer der beiden Antriebsmotoren aus. Die Yacht fuhr in einen Hafen der Insel, und der Motor wurde im Rahmen der Gewährleistung repariert. Schon bald ging die Reise weiter. So weit, so unspektakulär.

Was dann passierte, hält man aber kaum für möglich: Gerade wieder zurück von ihrer Reise wurden wir zur Yacht-Eignerin nach Barcelona zitiert. Im Beisein von zwei ihrer Anwälte, dem technischen Direktor einer Werft und ihrer Privatsekretärin, wurden wir von ihr nach allen Regeln der Kunst zusammengefaltet. Denn der Motorausfall und die deshalb entstandene Liegezeit auf Ibiza hatte ungeahnte Folgen: Aus Langeweile hatte sich die Dame in verschiedenen Boutiquen Kleidungsstücke in Höhe von ca. 10.000, – USD gekauft. Ihre Argumentation war bemerkenswert: Wäre der Motorschaden nicht aufgetreten, hätte sie sich die teuren Klamotten nicht gekauft. Sie verlangte daher, allen Ernstes, dass wir die 10.000, – USD erstatten, da die Ausgabe nur wegen des unvorhergesehenen Aufenthaltes erfolgte. Ja, ja – das Yachtgeschäft hatte es wahrhaftig in sich.