Spuren der Begeisterung

Liebevoll restaurierter MWM RH18 auf dem „Schleppertreffen“

Ein besonderer MWM Moment von Georg Hitpaß
Nach dem erfolgreichen Bewerbungsprozess als Training Center Sales Manager bei MWM im Frühjahr 2012 war mir noch nicht klar, bei was für einem traditionsreichen Maschinenbauer ich da in Mannheim gelandet war.

Es wurde mir sehr viel bewusster, als wir uns im Urlaub in unserer alten Wahlheimat im Voralpenland mit Freunden in Kaltenbach a.d. Prien auf dem „Schleppertreffen“ verabredet hatten. Dort fiel mir der aufwendig restaurierte RH18 ins Auge – zuerst vor allem, weil das Geburtsjahr meines Vaters, 1923, auf der Beschreibung prangte, dann erst, weil die Mechanische Werkstatt Mannheim die Wiege dieses Motors war.

Ich habe das vor nun mehr als zehn Jahren als sehr positives Zeichen für meine Entscheidung gesehen, mich für MWM entschieden zu haben. Und das hat sich bis heute auch genauso bestätigt!

1923 wurde ich bei den Motoren Werke Mannheim (MWM) gebaut. Mein Einsatzort war ein kleines Sägewerk im Schwabenland, dort trieb ich über eine Transmission das Gatter an. Ich musste dort jahrelang schwer arbeiten, bis mich ein Kurbelwellenlagerschaden außer Betrieb setzte. Ich wurde ausgebaut und in einem Schuppen jahrzehntelang abgestellt. Im September 2010 wurde ich verkauft und in monatelanger Arbeit restauriert. Die Kurbelwelle wurde neu geschliffen, die Lager mit Weißmetall neu ausgegossen, das Einlass- und Auslasswerk durch neue ersetzt, die Ölleitungen und Kraftstoffleitungen ausgetauscht. Durch den langen Stillstand habe ich einen größeren Schaden durch Kondenswasser und Rostanfall erlitten. Feine Präzisionsteile der Einspritzpumpe und Düse mussten durch langwierige Einzelteilanfertigung ersetzt werden.
Ich bin ein RH18, habe 120 mm Bohrung und 180 mm Hub. Das ergibt einen Hubraum von 2034 ccm. Meine Leistung beträgt 6 PS bei 650 Umdrehungen. Ich bin einer der ersten Dieselmotoren, bei denen der Kraftstoff mechanisch mittels einer Einspritzpumpe und einer Nadeldüse in der Vorkammer eingespritzt wird. Durch die Herstellung der Pumpe und Düse erreichte man damals die Grenzen der Feinmechanik.