100 JAHRE MARKE MWM

1985

Erster Serien-Gasmotor MWM G 234 V8 mit Dreiwege-Katalysator

Hohe Leistungsstärke und niedrige Emissionen

Schematischer-Aufbau-Lambda-Regelung

Die Gasmotoren der Baureihe G234 (6 Zylinder mit 90 kW, 8 Zylinder mit 120 kW und 12 Zylinder mit 180 kW) besitzen eine um 30% erhöhte Leistung gegenüber der Vorgänger-Baureihe. Zur Reduzierung der Abgas-Schadstoffe ist im Abgasstrang des Motors ein Dreiwege-Katalysator eingebaut, der bei einem Luftverhältnis von Lambda=1 betrieben werden muss, um seine optimale Reinigungsleistung zu erzielen. Mit diesem Luftverhältnis kann ein Saug-Gasmotor die höchstmögliche Leistung erreichen. Eine elektronisch geregelte Gemischbildung (Lambda-1-Regelung) hält das Luftverhältnis stabil im engen Lambdafenster von 0,986 bis 0,990 im gesamten Leistungsbereich des Motors. Erreicht wird diese genaue Mischung mit einer Lambda-Sonde im Abgas, einem elektronischen Regelgerät und einem Stellglied am Gasmischer. Dies ermöglicht dem Dreiwege-Katalysator die Emissionen erheblich zu reduzieren auf: NOx kleiner 150 mg/Nm3, CO kleiner 150 mg/Nm3 und HC kleiner 90 mg/Nm3.

Der Dreiwege-Katalysator besteht aus einer Keramik oder einer Stahlfolienmatrix mit vielen engen Strömungskanälen, die mit einer Platin-Rhodium-Legierung beschichtet sind. Dort laufen die Reaktionen zur Schadstoffminimierung der Abgase ab. Der im Erdgasdauerbetrieb in Weinheim eingesetzte Katalysator war bis über 28 000 Betriebsstunden ohne nennenswerte Minderung seiner Wirkung in Betrieb. Eine solche Betriebszeit würde bei einem Fahrzeugeinsatz des Katalysators 1,4 Mio. km entsprechen.

Aufbau-Dreiwege-Katalysator

Die Lambda-Sonde und der Dreiwege-Katalysator sind im Motorabwärmemodul, dem MWM Wärmeschrank, integriert. Weiterhin befinden sich der Kühlwasser- und Abgaswärmetauscher, die Kühlwasserpumpe und das Ausgleichsgefäß im Wärmeschrank.

Ebenfalls im Jahr 1985 wurde im Kreiskrankenhaus Uelzen ein MWM BHKW (Blockheizkraftwerk) mit Gasmotoren des Typs G234 V12 in Betrieb genommen. Bei der Inbetriebnahme ließ der Kunde den Nutzungsgrad des BHKW nachmessen. Das Ergebnis zeigte, dass 91,2% der eingesetzten Primärenergie (Erdgas) nutzbar sind.

Mehrjährige Entwicklungsarbeiten und Optimierungen an Motor und Anlagenperipherie ermöglichten diese hervorragenden Ergebnisse in Bezug auf Emissionen und Energienutzung.
MWM konnte mit diesen Systemen kompakte, komplett vormontierte Einheiten für BHKW anbieten, bestehend aus dem Gasmotor-Aggregat, dem MWM Wärmeschrank und einer Schaltanlage.

Die Technik der sauberen Abgase durch Lambda=1-Verbrennung und Dreiwege-Katalysator wurde anschließend auch auf die Baureihe G 604B übertragen. Mit diesen beiden Baureihen standen somit Aggregate in einem Leistungsbereich von bis zu 450 kWel zur Verfügung.

MWM war mit diesen leistungsstarken Baureihen über Jahre führend auf dem deutschen BHKW-Markt.

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Bildnachweis und Literaturhinweis

Bild 1: BHKW im Hallenbad Weinheim
Bild 2: Schematischer Aufbau der Lambda Regelung
Bild 3: Aufbau eines Dreiwege-Katalysators

Zacharias F.: Erster Serienmotor mit Katalysator arbeitet im BHKW Weinheim; Sonnenenergie und Wärmepumpen 2 (1985)

Baas H.: BHKW für Kreiskrankenhaus Uelzen mit 91,2% Nutzungsgrad; Sonnenenergie und Wärmepumpe 2 (1986)