Mit MWM in die Flexibilität: Zukunftsfähige Strategien für eine bedarfsorientierte Energieeinspeisung durch Biogasanlagen (Flexprämie)
Mannheim, 11.05.2016
Betreiber von Biogasanlagen haben seit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Möglichkeit, Strom aus Biogasanlagen direkt zu vermarkten und von dem System der festen Einspeisevergütung in die sogenannte Direktvermarktung zu wechseln. Im Verbund mit einem Stromvermarkter mit Börsenzulassung können so Anlagenbetreiber Mehrerlöse erzielen. Zusätzlich installierte Blockheizkraftwerk-Leistungen (BHKW Leistungen) ermöglichen es den Betreibern vom Dauerbetrieb in den flexiblen Fahrplanbetrieb zu wechseln. Gas- und Wärmemengen sind zur Ermöglichung der stromgeführten Betriebsweise zwischen zu speichern. So kann gezielt zu Hochpreiszeiten am Markt gewinnbringend Strom erzeugt werden. Die Investitionen in solch eine Kraftwerksanlage werden gemäß EEG 2012 durch die Flex-Prämie gefördert.
MWM steht Anlagenbetreibern mit seiner umfassenden Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Gasmotoren und Stromaggregaten zur dezentralen Energieversorgung als kompetenter Partner zur Seite. Zur Verbesserung der Effizienz solcher Anlagen wurden Optimierungsmaßnahmen an den Biogasvarianten Gasmotoren TCG 2016 und TCG 2020 V12, V16 und V20 vorgenommen, die zu einer elektrischen Wirkungsgrad-Steigerung führen. Die verbesserten Biogasvarianten der Gasaggregate sind nicht nur umweltschonender und widerstandsfähiger, sondern weisen noch andere entscheidende Vorteile auf. So erfüllen die Aggregate im Leistungsbereich von 400 – 2.000 kWel die hohen Anforderungen eines breiten Anwendungsspektrum und gewährleisten Effizienz, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Umweltverträglichkeit, niedrige Life-Cycle-Kosten und eine hohe Rentabilität.
Flexibler Betrieb von Gasmotoren
Auf Grund der Erfordernisse „der Energiewende“ des neuen Energie-Marktsystems und der immer stärkeren Dezentralität, erhält das Thema Netzstabilität und dadurch steigende Flexibilisierung von Stromerzeuger und Verbraucher immer größerer Bedeutung. Aktuell gelten diese Anforderungen vornehmlich für den deutschen Energiemarkt. Allerdings gibt es in vielen europäischen Ländern ähnliche Ausgleichsenergiemärkte mit unterschiedlichsten Regulierungen und Anforderungen.
MWM Gasmotor TCG 2016 V16
Gasaggregate stellen dabei eine optimale Ergänzung im Energiemix dar, da diese durch die flexible Betriebsweise die volatilen Energiequellen Wind und Photovoltaik ausgleichen können. Mit dem steigenden Bedürfnis, Aggregate für einen flexiblen Betrieb einzusetzen, wurden die MWM Gasmotoren der Baureihen TCG 2016 und TCG 2020 für den flexiblen Betrieb auf die derzeitigen technischen Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber hin untersucht und mit speziellen Wartungsplänen für den Betrieb freigegeben.
Auf Grund der unterschiedlichen Betriebsbedingungen muss eine Unterscheidung der Wechselintervalle erfolgen. Hierfür ist neben dem bekannten Kriterium Betriebsstundenzahl, auch die Starthäufigkeit und die zeitliche Dauer maßgebend. Die geänderten Kriterien haben somit Auswirkungen auf die Wartungspläne und die Servicekostenberechnung. Die Betriebsweisen Dauerbetrieb und Flexibler Betrieb sind dabei wie folgt definiert:
Dauerbetrieb des Gasmotors | Flexibler Betrieb des Gasmotors |
---|---|
mehr als 3.000 Betriebsstunden pro Jahr und | weniger als 3.000 Betriebsstunden pro Jahr oder |
weniger als 1.200 Motorstarts pro Jahr und | mehr als 1.200 Motorstarts pro Jahr oder |
mehr als 2 Betriebsstunden pro Motorstart | weniger als 2 Betriebsstunden je Start des Gasmotors |
Biogasanlage Ahe: Vorbildhafte Biogasanlage in flexibler Betriebsweise
Die Anlage der Ahe Biogas GmbH liegt im Sondergebiet Bioenergie und ging im Dezember 2012 ans Netz und wurde von Anfang an so konzipiert und gebaut, dass sie Regelenergie fähig ist. Für die Vermarktung des Stroms wurde eine Kooperation mit Next Kraftwerke eingegangen. Das Unternehmen schaltet die insgesamt drei installierten MWM Gasaggregate der Motorenreihe TCG 2016 und TCG 2020 der Biogasanlage bis zu 20 Mal pro Tag über eine Fernsteuereinheit (Next Box). So lässt sich die Fahrweise der Anlage bedarfsgerecht an den Strompreisen des Intraday-Markts der Spotbörse EPEX ausrichten und wertvolle Regelenergie an die Übertragungsnetzbetreiber liefern.
Biogasanlage Ahe
Das in Köln ansässige Unternehmen Next Kraftwerke kann dabei über die BHKW frei verfügen und die Anlage im Viertelstundentakt aus- und wieder anstellen. Dabei haben sie fünf Minuten Zeit, um von Volllast auf Null bzw. von Null auf Volllast geregelt zu werden. Die Vermarktung der vorhandenen Flexibilität auf dem Regelenergiemarkt als auch über den Spotmarkt EPEX läuft seit über einem Jahr. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit der Reaktionsfähigkeit der MWM Motoren gemacht“, bestätigt der Stromvermarkter Next.
Die durchschnittliche Stromerzeugungsleistung der Biogasanlage (Bemessungsleistung) liegt dabei bei rund 1,4 MW, während die installierte BHKW-Leistung nahezu 4 MW beträgt. Hinzu kommt ein Gasspeichervolumen von 14.000 m³ oberhalb der vier Fermenter und Gärrestelager der Anlage. Die Biogasanlage im Norddeutschen Beverstedt verfügt somit über eine enorme Flexibilität, um die fluktuierende Stromerzeugung aus Solar und Wind ein Stück weit auszugleichen.
Die Flexibilität der Anlage und den Ertrag steigern!
Nach vielen erfolgreichen und guten Jahren steht die Biogasbranche heute vor sehr großen Herausforderungen. Mit stetig sinkenden Fördersätzen für eingespeisten Strom lässt sich der Biogasanlagen-Neubau kaum mehr wirtschaftlich gestalten. Für Bestandsanlagen, vergleichbar wie in Ahe, ergeben sich jedoch lukrative Möglichkeiten zur Ertragssteigerung und Zukunftssicherung.
Mit der Flexibilitätsprämie fördert die Bundesregierung den flexiblen Betrieb von Biogasanlagen. Die Förderprämie in Höhe von 130 € je zusätzlich installiertem kW elektrischer Leistung wird über 10 Jahre, oder bis Ablauf Ihrer EEG-Förderung, gezahlt und bietet große Chancen.
Wer die Prämie beantragt, aber noch nicht in die Flexibilisierung eingestiegen ist, lässt wertvolle Zeit der Förderung verstreichen. Die Novellierung des EEG ermöglicht auch Bestandsbiogasanlagen die Flex-Prämie zu beanspruchen. Diese belohnt das Bereitstellen höherer installierter BHKW-Leistung als durchschnittlich über das Jahr gefahren wird.
Die Fakten im Überblick: | Die Vorteile für Anlagenbetreiber: |
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Hohe, gleichbleibende Förderzahlung | BHKW & Teile der Peripherie werden bezahlt |
Bedarfsorientierte Einspeisung | Zusatzerlöse über Strombörse (1,5-2 Ct/kWh) |
BHKW Verfügbarkeit | 100% Biogasverwertung => Substrateinsparung und somit Erlössteigerung |
Wirkungsgradsteigerung (Neu-BHKW) | Kein Druck 100%-Verfügbarkeit => „Ruhige Nächte“ |
Weniger Betriebsstunden | Stille Reserven (nach 10 Jahren nur 20-40.000 Bh des Gasmotors) |
Flex BHKW altern langsamer | Hohe Preise am Strommarkt besser nutzen |
Perspektive nach EEG-Förderung |
Weitere Informationen zum Referenzprojekt Ahe und zum Thema Biogasanlagen in flexibler Betriebsweise finden Sie unter: Flexibilitätsprämie nutzen: Mit MWM flexibel in die Biogaszukunft
Mit MWM flexibel in die Biogaszukunft
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