Investitionen in Geschwindigkeit, Präzision und Fertigungstechnologie machen die MWM Pleuelbearbeitung fit für die Zukunft
Mannheim, 2. April 2014
Seit Ende 2013 tut sich einiges in der Halle für Pleuelfertigung auf dem Mannheimer Werksgelände. Umfangreiche Baumaßnahmen schafften Platz für zwei neue Pleuel-Bearbeitungsmaschinen. Die gesamte Hallenstruktur musste dazu an die neuen Pleuel-Bearbeitungszentren angepasst werden. Die Redaktion des MWM Newsflash, des MWM Online-Newsletters, sprach mit Karl-Heinz Frank (Industrial Engineering) über Vorteile und Veränderungen durch diese Investition.
Pleuelbearbeitung für MWM Gasmotoren mit höchster Präzision
MWM Newsflash: Herr Frank, was war der Grund für die Anschaffung der neuen Pleuel-Bearbeitungsmaschinen?
Karl-Heinz Frank:
In den letzten Jahren ist der Bedarf an Pleueln sowohl in der Produktion als auch im Service ständig gewachsen. Heute benötigen wir für die Bearbeitung eines Pleuels rund eine Stunde. Geplant ist, mithilfe der neuen Maschinen bis zu 30% mehr Pleuel pro Tag zu fertigen und damit die Ansprüche von Produktion und Service zu erfüllen. Dies bezieht sich auf die Motorenbaureihe TCG 2020 für die die Pleuel-Bearbeitungsmaschinen angeschafft wurden.
MWM Newsflash: Wie werden die Maschinen in den bisherigen Bearbeitungsprozess integriert?
Karl-Heinz Frank:
Im Moment laufen die Maschinen noch in der Endphase des Probebetriebs, sie wurden ja erst Ende des letzten Jahres eingefahren. Im Dezember wurden unsere Mitarbeiter auf den neuen Maschinen geschult und eingearbeitet. Vor der Maschinenaufstellung mussten wir in der Fertigungshalle einiges umbauen, um die Hallenstruktur an die neuen Bearbeitungszentren anzupassen. Bisher wurden die Pleuel nämlich stehend bearbeitet, mit den neuen Maschinen werden die Pleuel liegend bearbeitet. Dadurch wollen wir die Geschwindigkeit und Präzision steigern und die Fertigungstechnologie verbessern.
Pleuel für MWM Gasmotoren
MWM Newsflash: Welche Vorteile hat die neue Struktur der Fertigung für die Mitarbeiter?
Karl-Heinz Frank:
Die Struktur in der Fertigungslinie wird dadurch weiter verbessert, das bedeutet auch eine bessere Ergonomie und Ausgestaltung am jeweiligen Arbeitsplatz. So sind nun Messmittel und Entgratungsinstrumente zukünftig direkt am Arbeitsplatz positioniert, das erleichtert die Handhabung und sorgt für ein ermüdungsfreies Arbeiten.
Jede Maschine verfügt über sieben Bearbeitungsstationen, von denen eine der Beladung und Entnahme dient. Die Pleuel werden in folgenden Arbeitsschritten bearbeitet:
- Spannungssystem (einspannen der Pleuel für die Bearbeitung) arbeitet vollautomatisch
- Rohteil wird vorgearbeitet
- Pleuel wird geteilt
- Gewinde wird gebohrt
- Verzahnung wird gebohrt
- Oberflächenbearbeitung
- Dazwischen wird vermessen, ob die Parameter eingehalten wurden.
Die Bearbeitungszeit pro Pleuel konnte um etwa 10% reduziert werden. Durch den Einsatz optimierter Software wollen wir die Prozesssicherheit erhöhen und unsere Qualitätsziele erreichen.
Karl-Heinz Frank mit seinem Team
MWM Newsflash: Ist die Modernisierung der Pleuelfertigung mit diesen Maßnahmen abgeschlossen?
Karl-Heinz Frank: Noch nicht ganz. Zusätzlich wurde für rund 800.000 Euro eine zusätzliche Elb-Schliffmaschine angeschafft. Hiermit wird das Zahnprofil an die Trennflächen des Pleuels geschliffen. Dank der zweiten Elb-Schliffmaschine entstehen keine Engpässe in der Bearbeitung und zudem minimieren wir dadurch das Ausfallrisiko.
Im ersten Halbjahr 2014 wird noch eine neue Maschine für die Kurbelgehäuse-Fertigung angeschafft. Damit werden alle Kurbelgehäuse der Linien TCG 2016 bis 2020 V12 bearbeitet. Um den Transport in der Fertigung zu reduzieren, wird die Maschine mit einem sogenannten „Fastems-System“ angeschafft. Das heißt, dass die Rohteile in einem Hochregal lagern, von wo aus die Maschine automatisch bestückt wird.
Mit diesen neuen Maschinen haben wir uns fit für die Zukunft gemacht!
MWM Newsflash: Herr Frank, vielen Dank für das Gespräch.
Name: Karl-Heinz Frank
Position: Projektkoordinator Industrial Engineering
Bei MWM seit: 1977
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