Inbetriebnahme von Gasmotorenkraftwerk mit MWM BHKW-Sextett in Heidelberger Stadtwerken verbessert Umweltbilanz der Stadt
Mannheim, 11.11.2014
Im Rahmen der Energiekonzeption 2020 strebt die Stadt Heidelberg eine Eigenstromversorgung mit Gas und erneuerbaren Energien von 30 bis 40 Prozent an. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke Heidelberg im Jahr 2012 den Bau eines neuen Kraftwerks, betrieben mit MWM Gasmotoren, beschlossen. Mit einem Auftragswert von 40 Mio. Euro ist dies die größte Investition in der Geschichte der Stadtwerke. Die Inbetriebnahme der sechs 750-kW Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Gasmotoren des Typs MWM TCG 2016 V16C stellt diesbezüglich einen Meilenstein dar, denn vier der sechs Kraftpakete werden mit Bio-Erdgas (Biomethan) betrieben. Biomethan wird aus organischen Lebensmittelrest- und Abfallstoffen sowie aus nachwachsenden Energiepflanzen wie Holz, Mais oder Roggen gewonnen. Es setzt somit nicht mehr Kohlendioxid frei als die Pflanzen während ihres Wachstums über die Fotosynthese aufgenommen haben. Die Verwendung dieses Gases, in Reinform oder als Beimischung, ist daher sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll. Erfreulicherweise konnten auch diese noch rechtzeitig vor dem Eintreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes am 1. August 2014 in Betrieb genommen werden und stützen künftig das Fernwärmenetz der Stadt Heidelberg.
Das BHKW-Sextet ist das erste Modul für Gasmotorenheizkraftwerke und hat eine Kapazität von 50 MW elektrisch und thermisch, bei einer Lastaufnahme von null auf 100 Prozent in maximal fünf Minuten. Das BHKW ist so ausgelegt, dass es bei einer Überspeisung des Stromnetzes, durch die Bereitstellung von negativer Sekundärleistung, als Stabilisator fungieren kann. Stück für Stück soll das Gasmotorenkraftwerk erweitert werden.
BHKW Pfaffengrund Außenansicht. (Quelle: Stadtwerke Heidelberg)
Blockheizkraftwerk für den KlimaschutzMit dem Masterplan 100 Prozent Klimaschutz, dessen anspruchsvollen Zielen sich Heidelberg verschrieben hat, will die Stadt bis 2050 ihre CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 90 Prozent senken. Michael Teigeler sieht die Heidelberger Stadtwerke als Antrieb, der die Energieversorgung der Stadt und der Region ökologischer und dezentraler macht. Mit dem geplanten Gasmotorenkraftwerk bleibt die Neckarstadt dieser Idee treu und setzt auf eigene Infrastruktur und Ressourcen.
Fokus auf dezentrale Energieerzeugung
Obwohl Heidelberg Teil der kommunalen Stadtwerke-Kooperation Trianel ist, hat die Stadt sich nicht an dessen Großprojekten beteiligt. Weder ein Offshore-Windpark in der Nordsee, noch der Bau von zwei fossilen Großkraftwerken haben die Stadt von ihrer derzeitigen Linie abgebracht. Ein Blick auf die Heidelberger Umweltbilanz zeigt, dass sich diese Entscheidung jetzt schon positiv bemerkbar macht: Durch das im April eingeweihte Holzheizkraftwerk, das ausschließlich durch Biomasse aus einem Umkreis von 75km betrieben wird und die vier MWM Bio-Erdgas-BHKW liegt der Anteil der regenerativen Wärme bei rund 20 Prozent. Damit deutlich über dem Level von 14 Prozent, das als nationales Ziel bis 2020 angestrebt werden soll.Diese Entwicklung kommt bei den umweltbewussten Heidelbergern sehr gut an. Außerdem wird sich durch die steigende Eigenstromversorgung nach und nach der Wärmebezug aus dem Kohlegroßkraftwerk im nahen Mannheim reduzieren.
Fotos: Quelle/Rechte: Stadtwerke Heidelberg
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