Fest verankert im Wüstensand

Ein besonderer MWM Moment von Norbert Eisinger

Es kommt nicht oft vor, dass man als Anlagen- und Aggregate-Konstrukteur das Ergebnis seiner Arbeit am Ort des Einsatzes erleben kann. Aber jetzt der Reihe nach.

Ein, wie es scheint, etwas unbedarfter Projekt-Ingenieur verkaufte drei Aggregate à 4000 kW elektrische Leistung an eine Firma in Saudi-Arabien. Die Auflage war dabei, vor Ort kein tief gegründetes Fundament bauen zu müssen. Der Ingenieur hatte freilich die Dimension des gewünschten Produktes gewaltig unterschätzt. Denn es entpuppte sich als das größte bisher bei MWM gebaute Aggregat mit einem Transportgewicht von 85.000 kg.

Schon innerhalb des Betriebes waren große Hürden zu nehmen, um den „Giganten“ zu transportieren. Nach Fertigstellung der drei Groß-Aggregate im Werk traten dann schnell die ersten Erkenntnisse über die Schwierigkeiten zutage, die mit der Auslieferung dieser Aggregate an den Kunden verbunden waren.

Großer logistischer Aufwand! Ab Werk waren Nachttransporte zum Rheinhafen mit Polizeischutz und Hilfe der Stadtwerke Mannheim bei den verschiedenen Hindernissen, wie Bäume, Ampelanlagen und Straßenbahn-Oberleitungen, zu bewältigen. Nach der Anlandung im Hafen von Jeddah waren dann noch ca. 2000 km teilweise ohne asphaltierte Straßen und mit Höhenzügen, bis zum Maschinenhaus in Dumat al-Jandal zu überwinden.

Nach der Inbetriebnahme der Aggregate wurden zu allem Überfluss unangenehme Schwingungsprobleme entdeckt. Die Beseitigung dieser Mängel war Anlass die Anlage mit zwei Kollegen zu inspizieren. Zu unserer Überraschung fanden wir eine sehr ordentlich installierte und gepflegte Anlage in Dumat al-Jandal vor. Die Ursache der Schwingungsprobleme konnte erkannt und beseitigt werden.