MWM Flex-Blockheizkraftwerk für Biogasanlage in Niedersachsen als „BHKW des Monats“ Januar ausgezeichnet
Mannheim, 30.01.2020
Das Fachmagazin Energie & Management hat eine mit einem MWM Gasmotor erweiterte und flexibilisierte Biogasanlage in Niedersachsen zum „BHKW des Monats“ Januar gekürt. Durchgeführt wurde das Energieprojekt von der Energethik Ingenieurgesellschaft mbH, Osnabrück. Mit dem flexiblen Betrieb des Blockheizkraftwerks (BHKW) wird ein Nahwärmenetz sowie eine industrielle Holztrocknung mit Wärme versorgt. Das regenerative Speicherkraftwerk ist seit Januar 2019 in Betrieb.
Das regenerative Speicherkraftwerk der Biogasanlage Rohlfs Biogas KG mit Flex-BHKW, Wärmespeicher und Gasspeicher. (Foto: Energethik Ingenieurgesellschaft mbH)
MWM Gasmotor erzeugt elektrische Energie und Wärme zur Beheizung von Gebäuden und Holztrocknung
Zur Erweiterung und Flexibilisierung der Biogasanlage der Rohlfs Biogas KG in Wehrbleck, Niedersachsen, wurde ein MWM Biogasmotor des Typs TCG 2020 V20 mit einer Leistung von 2 MWel und 2,3 MWth verbaut. Der Motor soll jährlich rund 5,7 Millionen kWh elektrische Energie und etwa 5,8 Millionen kWh Wärme erzeugen. Diese wird in das Nahwärmenetz zur Beheizung kommunaler Gebäude und Wohngebäude eingespeist und für eine industrielle Holztrocknung als weitere Wärmeabnahme genutzt. Durch die Trocknung steigt der Heizwert der Hackschnitzel und macht diese länger lagerbar.
Gefertigt wurde das Containermodul vom langjährigen MWM Partner ETW Energietechnik GmbH. Laut Geschäftsführer Marco Weiss ist das Gasaggregat TCG 2020 V20 aufgrund der kompakten Abmessungen, der geringen Wartungskosten und der hohen Startzuverlässigkeit der ideale Biogas-Flexmotor. Auf der Biogasanlage von Herrn Rohlfs erreicht die Anlage durch Abkühlung des Abgases auf nur 80°C einen hervorragenden Gesamtwirkungsgrad von 91,3%.
Der MWM Gasmotor TCG 2020 V20 gilt aufgrund der kompakten Abmessungen, der geringen Wartungskosten und der hohen Startzuverlässigkeit als der ideale Biogas-Flexmotor. (Foto: ETW Energietechnik GmbH)
Bedarfsgeführter Betrieb des BHKWs durch Flexibilisierung
Die als Sicherheit dienenden älteren BHKWs der Anlage stellen noch Regelenergie bereit. Flexibel wird die Biogasanlage durch einen Kombigasspeicher mit 8.490 m3 und einen Wärmespeicher mit 1.000 m3. Der Wärmespeicher kann 40.600 kWh thermische Energie speichern und das Wärmenetz bis zu 50 Stunden versorgen, ohne dass das BHKW im regenerativen Speicherkraftwerk in Betrieb gehen muss. Dank der Flexibilisierung kann das BHKW bei Bedarf zurückgefahren werden, ohne den Gasspeicher zu überlasten. Ist der Strompreis für den Betreiber unattraktiv, kann das BHKW bei Anpassung der Fütterung der Biogasanlage so auch ein ganzes Wochenende stillstehen. Der Strom wird an der Börse bedarfsgerecht vermarktet. Für die Flexibilisierung seiner Anlage erhält der Biogasbauer als Zuschuss zehn Jahre lang die Flexibilitätsprämie aus dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz).
Um in Zukunft optimal zu einer zuverlässigen, effizienten Stromversorgung beizutragen, sollten Biogasanlagen auf eine flexible Betriebsweise umgerüstet werden. Dazu sind für Anlagenbetreiber Investitionen in zusätzliche BHKW-Leistung und gegebenenfalls zusätzliche Gas- und Wärmespeicher notwendig. Seit 2012 werden mit dem Inkrafttreten des EEGs Maßnahmen zur Flexibilisierung von Biogasanlagen gefördert. Um Betreiber für die Umrüstung auf eine flexible, bedarfsgerechte Stromerzeugung zu motivieren, bietet das EEG 2017 mit einer optionalen Vergütungsverlängerung um bis zu 10 Jahre inklusive gesicherter Stromvergütung eine verlässliche Perspektive. Für den Aufbau und die Erweiterung von längerfristiger Wärmenutzung über Nahwärmenetze an Biogasstandorten mit bis dahin nicht vorhandener oder nur geringer Wärmenutzung, stellt die Bundesregierung ebenfalls Fördermittel zur Verfügung.
Hohe Effizienz und Umweltentlastung: bis zu 3.800 Tonnen CO2-Einsparung gegenüber herkömmlicher Strom- und Wärmeproduktion
Das BHKW in Wehrbleck wird mit den Speichern tageszeitlich stromgeführt und jahreszeitlich wärmegeführt betrieben. Die erzeugte Wärme wird stets im Nahwärmenetz oder im Speicher untergebracht. Treibstoff für die Anlage ist ein aus Mais und Gülle erzeugtes Biogas, welches über einen Aktivkohlefilter beinah vollständig entschwefelt wird.
Die Umweltentlastung durch das regenerative Speicherkraftwerk bei der Stromproduktion liegt bei etwa 2.683 Tonnen CO2. Bei der Nahwärme werden im Vergleich zu den Emissionen aus Erdgaskesseln jährlich rund 1.150 Tonnen CO2 eingespart. Insgesamt liegt die CO2-Einsparung der Anlage gegenüber herkömmlicher Strom- und Wärmeproduktion bei rund 3.800 Tonnen CO2.
MWM TCG 2020 für Bestnoten in Ökologie und Ökonomie
Der TCG 2020 wird vorrangig für KWK-Anlagen in Europa und für Biogase weltweit eingesetzt. Die MWM Gasmotor-Modelle dieser Baureihe im Leistungsbereich von 1.000 bis 2.000 kWel erfüllen die hohen Anforderungen eines breiten Anwendungsspektrums und gewährleisten Effizienz, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Umweltverträglichkeit, niedrige Life-Cycle-Kosten und eine hohe Rentabilität.
Weitere Informationen:
- Energie & Management, Januar 2020: „Regenerativer Energiespeicher“ (PDF)
- MWM KWK-Anlagen und Blockheizkraftwerke
- MWM Gasmotor TCG 2020
- Pressemitteilung: Erhöhte Leistungsfähigkeit durch Remotorisierung des Blockheizkraftwerks: Energieversorger Nordhausen installiert vier MWM TCG 2020 V20 Gasmotoren
- Pressemitteilung: MWM TCG 2020 Gasmotoren für Schleswiger Stadtwerke steigern Wirkungsgrad des BHKWs auf mehr als 90 Prozent
- MWM Gasanwendungen: Kraftwerkslösungen für landwirtschaftliche Biogasanlagen
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