REMISBIO-Forschungsprojekt entwickelt Katalysatoren und testet sie in KWK Biogasanlagen mit dem Ziel, Methanemissionen zu senken und die Energieeffizienz von Gasmotoren zu erhöhen
Mannheim, 29.06.2016
Caterpillar Energy Solutions arbeitet derzeit gemeinsam mit dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und dem Hanauer Technologiekonzern Heraeus an einem innovativen Konzept zur Reduzierung von Emissionen aus KWK-Biogasanlagen. Das sogenannte „REMISBIO“-Projekt wurde nun von einer Jury aus 600 Bewerbungen für die Teilnahme an der „Woche der Umwelt“ ausgewählt und durfte sich dort am 7. und 8. Juni im Park des Schlosses Bellevue präsentieren.
Heinrich Baas von Caterpillar Energy Solutions, Dr. Ingo Hartmann vom DBFZ und Dr. Christian Breuer von Heraeus vor der mobilen Testanlage (v.l.n.r.).
Heinrich Baas, Leiter der Vorentwicklung von Anlagen bei Caterpillar Energy Solutions, stand Besuchern der Veranstaltung für Fragen zur Verfügung. „Als führender Hersteller von umweltfreundlichen Gasmotoren und Stromaggregaten zur dezentralen Energieerzeugung war es uns wichtig, einen bedeutenden Beitrag in der Forschung zur Emissionsreduzierung zu leisten“, erklärte Baas. Das Produktportfolio von MWM umfasst Gasmotoren und Stromaggregate im Leistungsbereich von 400 kWel bis zu 4.500 kWel. Dadurch sind Kraftwerke von bis zu 100.000 kWel und darüber hinaus realisierbar. Die Gasmotoren können mit unterschiedlichen Gasen wie beispielsweise Erdgas, Schiefergas, Grubengas, Biogas, Deponiegas, Klärgas und Synthesegas betrieben werden. Sie sind auf höchste elektrische und thermische Effizienz, niedrige Betriebs- und Servicekosten sowie hohe Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit ausgelegt. Dadurch erreichen sie Wirkungsgrade von über 90 Prozent.
Methanschlupf führt zu umweltschädlichen Emissionen
Methanemissionen aus BHKWs sind ein bekanntes Problem im Sektor der nachhaltigen Strom- und Wärmeenergieerzeugung. Denn während des KWK-Prozesses wird das Brenngas nicht vollständig im Verbrennungsmotor des BHKWs verbrannt. Dieser sogenannte Methanschlupf führt erstens dazu, dass wertvolle Energie ungenutzt bleibt und zweitens Methan als Treibhausemission in die Atmosphäre gelangt. Bei rund 8.000 Biogasanlagen allein in Deutschland, kann das zu einem nennenswerten negativen Anstieg des Treibhauseffektes führen.
Caterpillar Energy Solutions Expertise ist wertvoll für das Forschungsprojekt
Das REMISBIO-Projekt leistet wertvolle Forschungsarbeit, um den oben beschriebenen Effekt zu minimieren. Dafür werden innovative Katalysator-Materialen hergestellt und auf ihre Wirksamkeit und Stabilität getestet. Caterpillar Energy Solutions, mit seiner Marke MWM einer der erfahrensten Hersteller von umweltfreundlichen Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung für eine dezentrale, ökonomische und energieeffiziente Stromerzeugung, kann das Team besonders an dieser Stelle mit seiner langjährigen Erfahrung in der Fertigung und Weiterentwicklung von leistungsfähigen Gasmotoren bereichern.
Caterpillar Energy Solutions bringt umfangreiches Wissen bezüglich Versuchsaufbau und -durchführung in das Forschungsprojekt ein und stellt Kundenanlagen wie die Biogasanlage Karsdorf zu Testzwecken zur Verfügung. Das REMISBIO-Projekt profitiert zudem von dem großen Erfahrungsschatz von Marcus Dürrschmidt aus dem Team Anlagentechnik bezüglich der Abgas-Emissionsmessung und der Erfassung der Leistungsdaten der neuentwickelten Katalysatoren.
Mobile Testanlage sorgt für reale Abgas-Bedingungen
Um unter realen Bedingungen zu testen, werden die im Rahmen des Projekts entwickelten Katalysatoren in großtechnische Anlagen eingebaut. Damit der Betrieb der BHKWs durch den ständigen Ein- und Ausbau der Katalysatoren aber nicht gestört wird, hat sich das Forschungsteam etwas ganz besonderes einfallen lassen: Es wurde eine externe, mobile Anlange entwickelt, die einmalig am Abgastrakt des BHKWs installiert werden muss und es dann ermöglicht, die zu testenden Katalysatorenproben laufend zu wechseln, ohne den Betrieb der KWK-Anlage zu unterbrechen.
Emissionsmessung auf dem Container der Biogasanlage Karsdorf der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG von den Experten Marcus Dürrschmidt (Caterpillar Energy Solutions), Rene Bindig und Sebastian Günter (beide DBFZ, v.l.n.r.)
REMISBIO als erstes Projekt für die Umwelt-Schau nominiert
Das Projekt REMISBIO wurde im Programm „Energetische Biomassenutzung“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das gesamte Förderprogramm existiert bereits seit 2008 und umfasst mittlerweile 99 Verbundprojekte und 247 Einzelprojekte, die bisher mit rund 48 Millionen Euro ausgestattet wurden. REMISBIO ist allerdings das erste Projekt, das für die „Woche der Umwelt“ nominiert wurde. Insgesamt werden auf der renommierten Tagung rund 200 Projekte aus Deutschland und der Schweiz zu den Themen Klimaschutz, Energie, Ressourcen etc. präsentiert.
Weitere Informationen:
Fotos: DBFZ
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