Biogaseinsatz XXL
Mannheim, 18.02.2013
Der Einsatz des Gasmotors TCG 2032 V16 für KWK-Anlagen mit Deponiegas, Klärgas oder Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen wurde erfolgreich über in Summe 64.000h nachgewiesen. Für Blockheizkraftwerke mit einem hohen Leistungsbedarf im Biogasbereich ist damit bestätigt, dass auch Aggregate der größten Baureihe von MWM erfolgreich eingesetzt werden können.
Bei dem von der elektrischen Leistung her derzeit größten Biogasmotor am Markt werden zur optimalen Nutzung von Deponiegas bzw. aller Gase mit einem erhöhten CO2-Anteil Kolben mit einem veränderten Verdichtungsverhältnis von 14:1 eingesetzt. Auch im Biogasbetrieb werden die bekannten MWM-Vorkammerzündkerzen eingesetzt, um einen hohen Wirkungsgrad und lange Standzeiten sicher zu stellen.
Eine Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage (KWK) setzt Maßsstäbe
Aufgrund der positiven Erfahrung, die mit der Umsetzung einer KWK-Anlage in FinnlandKWK-Anlage in Finnland gewonnen wurde, konnte die Lebensdauer bis zur Generalüberholung dieses Motors bei der Verwendung von gereinigten Gasen von 48.000 auf 64.000 Betriebsstunden verlängert werden, was eine Reduzierung der Wartungskosten um bis zu 25% bedeutet. Die bedarfsorientierte Wartung an den höher belasteten Teilen, wie beispielsweise den Auslassventilen, sorgt für geringere Kosten bei gleichzeitig höherer Anlagenverfügbarkeit, da entsprechende Teile rechtzeitig, aber erst wenn notwendig gewechselt werden. Die vor Ort erreichten Intervalle für Ölwechsel sind mit durchschnittlich 2.500 bis 3.000 Stunden für diese Gasart sehr lang.
Gasmotoren TCG 2032 in der größten Entsorgungseinrichtung der nordischen Länder eingesetzt werden. Die Gasnutzung auf der Deponie wurde bereits 1996 begonnen, wobei nur 65% des Gases für Fernwärme genutzt wurden. Inzwischen ist das BHKW-Projekt mit dem finnischen „National Energy Award 2012“ ausgezeichnet worden.
Der Bau dieser KWK-Anlage begann 2009 und wurde in 2010 abgeschlossen. Der Nutzungsgrad der Deponiegas-Rückgewinnung konnte auf bis zu 100% gesteigert werden. In das gesamte KWK-Projekt wurden rund 15 Mio. Euro investiert, wobei davon 3,4 Mio. von der Regierung bezuschusst wurden. Die Gesamtleistung des Blockheizkraftwerks erreicht ca. 15 MW an Elektrizität und 13 MW an Wärme. Die erzeugte Elektrizität wird direkt in das nationale Netz eingespeist, wobei die jährliche Einsparung an Emissionen durch das Kraftwerk Ämmässuo 8.500 t CO2 equivalent beträgt. Durch die zusätzliche Nutzung der Abwärme aller Aggregate in einem Organic-Rankine-Cycle (ORC) konnte der Gesamtwirkungsgrad der Anlage weiter gesteigert werden.
Gasmotoren profitieren von Gasaufbereitung
Gasmotoren mit hohen Wirkungsgraden und niedrigen Wartungskosten – wie der TCG 2032 V16 – haben hohe Anforderungen an die Gasqualität. In der finnischen Anlage sorgt deshalb eine Gasaufbereitung dafür, dass eine Reduzierung der silizium-organischen Verbindungen (Siloxane) um bis zu 70% erfolgt. Das ist vor allem deshalb besonders relevant, da Siloxane bei der Verbrennung in „Sand“ umgewandelt werden und einen massiven Verschleiß der Motorkomponenten verursachen.
Für die nahe Zukunft der Deponie ist eine Erweiterungsfläche von bis zu 50 Hektar vorgesehen, außerdem sind weitere 65 Gasförderbrunnen sowie drei Verteilstationen geplant, mit denen durchaus eine zusätzliche Deponiegasmenge von bis zu 4.000 m3/h erreicht werden kann.
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